\brief{Rudolf Carnap an Hans Reichenbach, 10. Dezember 1932}{Dezember 1932} %Prag, den 10.Dez.1932. \anrede{Lieber Reichenbach!} \haupttext{Für den Fall, daß Ihre ,,Wahrsch[einlichkeits]logik``\IW{\reichenbachwahrscheinlichkeit} noch nicht fertig gedruckt ist, möchte ich Sie auf 2 Versehen aufmerksam machen. Sie kennen wohl den berühmten Ausspruch: ,,Wenn Sie mich fragen, ob Cäsar oder Napoleon der größte Stratege gewesen ist, meine Herren, so muß ich diese Frage mit einem entschiedenen Ja beantworten.`` Dieselbe Form hat ein Satz S.\,14,\,\textsection{}6; der Zusammenhang ist so schwierig, daß der Leser tatsächlich nicht weiß, was Sie verneinen wollen. -- S.\,15, Z.\,11. Das ist die Bedeutung der Konjunktion! Für die Disj[unktion] muß es heißen: ,,der Fall, daß entweder S.\,1 des einen W.\blockade{Ergänzung?} oder S.\,1 des and[eren] W. oder beide auftreffen, ist nicht notw[endig], sondern nur möglich``. Sendung v. 28.\,Nov. u. Brief v. 1.\,Dez. haben Sie wohl inzwischen bekommen. Mit besten Grüßen} \grussformel{Ihr\\ R. Carnap} \ebericht{Postkarte, msl., \href{https://doi.org/10.48666/848568}{HR 013-41-31}; Vorderseite: msl. \original{Herrn Prof. Hans Reichenbach \,/\, Berlin-Zehlendorf \,/\, Schützallee 45} und gestempelt \original{Prof. Dr. Rudolf Carnap \,/\, Prag XVII. \,/\, N. Motol, Pod Homolkou}; msl. \original{Daß Sie korrekte Wahrsch[einlichkeits]-Werttafeln aufgestellt haben, ist sehr zu begrüßen!}; Rückseite: msl. \original{Prag, den 10.\,Dez.\,1932}.}