\brief{Rudolf Carnap an Moritz Schlick, 13. September 1932}{September 1932} %Prag, den 13. Sept. 1932. \anrede{Lieber Schlick,} \haupttext{herzlichen Dank für Deinen Brief, den ich hier bekommen habe. Wir hatten wirklich eine sehr schöne Zeit in Burgstein. Ich hoffe, auch Dir hat der Aufenthalt in den Bergen gutgetan, und auch die stillere Zeit, die Du jetzt vor Dir hast, wird Dir sicher guttun. Über die unerfreuliche Angelegenheit mit Wittgenstein\IN{\wittgenstein} (von ihm selbst lag auch ein Brief bei) möchte ich heute nicht schreiben; ihm selbst habe ich auch nicht geantwortet, vielleicht tu ichs auch nicht; mit Dir werde ich die Sache leichter in Ruhe klären, d.\,h. Dir meine Gedanken zu dem, was er sagt, mitteilen können. Heute nur die Frage, ob Du die beiliegenden Bestätigungen unterschreiben möchtest. Ina\IN{\ina} braucht sie für ein Familienstipendium. Da sie noch in Wien inskribiert ist, kann ich \sout{sie} die Scheine nicht unterschreiben. Ina\IN{\ina} ist jetzt mit der Modalitätslogik (Lewis\IN{\lewis}, Becker\IN{\beckeroskar}) beschäftigt; ob wirklich was draus wird, weiß man aber noch nicht. Mit bestem Dank im voraus für Deine Bemühung, und herzlichen Grüßen, -- nächstens schreibe ich mehr, --} \grussformel{\blockade{ksl.}} \briefanhang{Eben schreibt mir F[elix] Kaufmann\IN{\kaufmannfelix}, daß Frl. Rand\IN{\rand} bei ihm war. Sie sei in großer wirtschaftl[icher] Bedrängnis u. suchte eine Stellung, er konnte ihr aber jetzt keine beschaffen. Er meint, sie könnte Philosophiestunden geben. Weißt Du vielleicht einen Studenten oder sonstwen, der derartiges sucht? Meiner Meinung nach käme in einem solchen Fall aber Waismann\IN{\waismann} doch zuerst in Frage. Oder weißt Du viell[eicht] sonst eine Beschäftigung, Schreibarbeit oder dergl. für sie?} \ebericht{Brief, msl. Dsl., \href{https://doi.org/10.48666/870816}{RC 029-29-06}; Briefkopf: msl. \original{Prag, den 13.\,Sept. 1932}.}