wir sind in Burgstein gelandet. Erinnern Sie sich noch an unsern Besuch bei SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick in Längenf[eld], 1924? Hier in B[urgstein] ists aber bedeutend schöner. Am 31. kommen FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl (bis etwa 20. 8.). Es wäre sehr schön, wenn Sie uns hier besuchen würden.
Am 22. habe ich Ihnen die MSeBB BonPBon, Fred, *1871, schweiz. Philosoph u. WeinschenkP zurückgeschickt. Bei WeinschenkP bin ich nicht für Annahme. Gewiß gibt er sich Mühe, aber die Fragestellung u. Gesichtspunkte sind doch wohl veraltet. BonPBon, Fred, *1871, schweiz. Philosoph dagegen ist nicht eindeutig abzulehnen. Eigenbrötler, ziemlich alt, hat Buch über ZahlenB geschrieben. Er macht sich selbständige Gedanken, u. oft vernünftige. Leider sehr eigenwillig; Kümmert sich nicht viel um das, was andre machen. Das vorliegende MSB ist nicht schlecht, übrigens inhaltlich gar nicht so durchaus entgegengesetzt meiner Auffassung. Wenn er dazuzubringen wäre, sich mit unsern erk[enntnis]th[eoreti]schen Auffassungen auseinanderzusetzen (hier also, wo es sich um das Psychische handelt, wohl in erster Linie: meine Broschüre „Scheinprobl[eme]“B1928@Scheinprobleme in der Philosophie. Das Fremdpsychische und der Realismusstreit, Berlin-Schlachtensee, 1928 u. m[eine] Aufsätze „Phys[ikalische] Sprache“B1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 u. „Psychologie“B1932@„Psychologie in physikalischer Sprache“, Erkenntnis 3, 1932/33, 107–142, ferner Behaviorismus: WatsonPWatson, John B., 1878–1958, am. Psychologe usw.), so könnten seine Darlegungen unsre 🕮 Leser viell[eicht] interessieren. (Die Auseinandersetzung braucht natürlich nicht positiv sein, er kann auch widersprechen). Wenn Sie ihn dazu bringen könnten, habe ich nichts gegen die Annahme. Fraglich, ob das bei dem alten, eigenwilligen Herrn erreichbar. Es würde wohl nicht genügen, wenn er 2 Zeilen anfügt, was er über unsre Sachen denkt; sondern er müßte seine Auffassung so darstellen, daß dem Leser klar wäre, wo er mit uns od. d[em] Behav[iorismus] übereinstimmt, u. wo er andrer Meinung ist.
Eben schickte mir MeinerIVerlag Meiner Umbruch von III/1IErkenntnis, Zeitschrift. Ich denke, daß sich in den nächsten Tagen Korr[ekturbogen] von meiner „Psychol[ogie]“B1932@„Psychologie in physikalischer Sprache“, Erkenntnis 3, 1932/33, 107–142 u. vom Drucker bekomme (die MSeB sind ca. 12. 7 zu MeinerIVerlag Meiner abgegangen). Dann werde ich sofort die Erwiderung auf D.Ergänzung? schreiben u. Ihnen schicken. Bitte Ihre Adresse! Auf ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel möchte ich noch kurz erwidern, bisher habe ich noch keine Antwort von ihm. NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hat mir MS (13 S.) über ProtokollsätzeBNeurath, Otto!1932@„Protokollsätze“, Erkenntnis 3, 1932/33, 204-214 geschickt. Er möchte es bald veröff[entlicht] haben. Da es mir aber noch unklar erscheint, korresp[ondiere] ich noch mit ihm über Umformulierungen, werde auch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl darüber sprechen.
Mit besten Grüßen, auch von HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel (er reist am 2. 8. wieder ab)