Dein Brief ist ausführlich, aber er berührt nicht einmal den springenden Punkt.
Mir lag nicht an der Feststellung der Priorität, noch weniger an der Feststellung ihres Grades!
Deine jetzige Fußnote geht diesbezüglich über jedes Pflichtmaß hinaus. Darauf bezieht sich mein Toben nicht.
SONDERN: 🕮
schreibt NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 und gibt den Artikel der ZeitschriftIErkenntnis, Zeitschrift.1Neurath, „Soziologie im Physikalismus“.
kennt den Inhalt als Freund und amtlich als Herausgeber. Er schreibt PhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–4652Carnap, „Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“. auf Grund von NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 und mündlichen Darlegungen um – an ’s Beschreibung der Abhängigkeit muß nicht gezweifelt werden.
Es wären nun in einer Nummer erschienen NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 und CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465, ohne Erklärung, was früher verfaßt wurde. Wahrscheinlich noch (weil NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 spezieller) CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 textlich vor NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431. 🕮
Was müßte ein harmloser Leser annehmen, der den Rang ’s als Denker kennt?
Daß matt, unzulänglich in seinem ArtikelBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 deplaciert miterzählt, was er von vorher gehört hat! Wozu redet so locker, wenn auch entschlossen über das, was besser sagt?
Ich schrieb Dir das schon, leider bemerkst Du nicht, daß hier mein Protest begann. Was wäre von mir erwartet worden? 🕮
Der Freund will mir eine solche Situation ersparen und schreibt drei nette Zeilen; über den ArtikelBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 in gleicher Nummer und mündliche Äußerungen, die vor CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 vorlagen.
Oder der Kollege gibt ein Zitat, vielleicht zwei, ohne weitere Mitteilung über den Grad der persönlichen Beziehung.
Der taktvolle, gewissenhafte HerausgeberPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph gibt die Einlaufdaten an und hüllt sich sonst in Schweigen. 🕮
hat weder als Freund noch als Kollege noch als Herausgeber in seinem ArtikelB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 auf meine AusführungenBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 über Verhältnis der physikalischen Sprache und der Protokollsprache usw. Bezug genommen. Es wäre gut für unsere Beziehung, wenn Du mir irgendwie erklärtest, wieso Du weder als Freund noch als Kollegenoch als HerausgeberDich veranlaßt sahst, obige für mich peinliche Situation zu vermeiden.
STATTDESSEN: 🕮
Schickst Du mir, wie ein Advokat, einen formalistischen, unwilligen Brief, der formalistisch Punkt für Punkt Dein Recht, mein Unrecht kennzeichnet und noch zu weiser Einkehr mahnt.
Ich will um unserer Beziehungen willen auf dies völlig unpsychologische Schreiben eingehen. Es zeigt, wie gefährlich naiv Du bist, man kann schwer an Hinterhältigkeit glauben. 🕮
Also Punkt 1–5. Es handelt sich nur darum, daß ein auf Grund von NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431geänderter Artikel CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 ohne Vermerk gleichzeitig abgedruckt worden wäre!
Den geänderten CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 in einer Nummer vor NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 abzudrucken, wäre eine Unverfrorenheit gewesen! Es ist lächerlich, eine Bevorzugung darin zu sehn, daß der geänderte CPh mit NSBNeurath, Otto!1931@„Soziologie im Physikalismus“, Erkenntnis 2, 1931, 393-431 gleichzeitig erscheinen sollte. Formalismus, von CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 statt von geändertem CPhB1931@„Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, Erkenntnis 2, 1931, 423–465 zu sprechen. 🕮
Punkt 6.7. gehört zu 1 und 2 der historischen Abhandlung.
Ich hätte nie Zitate usw. verlangt, wenn ich nicht aus Prager Telegrammen entnommen hätte, daß die „ursprüngliche Fußnote“, die ich nie sah, recht mager auf Grund meines ersten Telegramms fabriziert worden war.3Vgl. oben Carnaps Telegramm vom 6. Februar (Nr. ) und Neuraths erstes Telegramm vom 28. Januar (Nr. ); die letztlich publizierte Fußnote findet sich in Carnap, „Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft“, S. 452.
Deine Unpsychologie kennend verlangte ich Zitat als sichersten Ausweg. 🕮
Ich tobte nicht über den Inhalt der Fußnote, sondern über den ganzen Vorfall, der durch Deine sehr freundliche Fußnote doch nicht aus der Welt geschafft ist!
Dazu fehlt bis jetzt bei Dir die Einsicht in Deine ursprüngliche Unkorrektheit aus – sagen wir Unpsychologie.
Du weißt, wir beide glauben an „Verhalten“ ohne klare Formulierung. 🕮
Bei Dir wäre anzunehmen, daß Du offizielle Gelehrte anders behandelst. Ärgere Dich nicht – das könnte sein! Müßte statistisch erforscht werden.
Dein Privatissimum über Zitieren ist deplaciert, weil der von Dir erwähnte Fall nicht hierhergehört, wo eine – unbeabsichtigte – Irreführung des LesersaLesers – zu verhindern war.
Die Prioritätsbetrachtungen 🕮{}erübrigen sich.
Meine Wünsche waren primär nur darauf gerichtet zu verhindern, daß ich als komischer Plagiator erscheine, und zur Sicherung verlangte ich Zitierung, wie üblich bei größerer Abhängigkeit, die nicht literarisch jedem bekannt sein muß. Wer liest schon meinen Scientia-ArtikelBNeurath, Otto!„Physikalismus“ in Scientia!4Neurath, „Physikalismus“. Während SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick-Leser den und WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph kennen 🕮{}dürften.
Finis. Also ohne heftige Gefühle.
Du bist ein gefährlicher Naiver! Wärest es weniger, wenn Du es begriffest.
Eine diesbezügliche Mitteilung würde mich sehr erfreuen!
Dann könnte ich Dir erklären, wie meine Reaktionen abliefen und das entstand, was Du forma🕮 listisch zerzupfst – die Trauer um einen Freund, der Ärger über einen Kollegen, die Empörung über einen Herausgeber.
Oder verstehst Du die Sache noch immer nicht und meinst, mein Toben sei ungerecht?
Gruß an InaPCarnap, Ina (eig. Elisabeth Maria immacul[ata] Ignatia), 1904–1964, geb. Stöger, heiratete 1933 Rudolf Carnap und Dich