Obwohl auch mir die Abfassung eines derartigen Berichtes nicht sonderlich zusagt, will ich die Arbeit trotzdem übernehmen, da ich glaube, daß wir durch einen solchen Bericht für uns werben können.
Was die Haltung der Zeitschrift „Erkenntnis“IErkenntnis, Zeitschrift betrifft, so bin ich mit dem Schlick’schenPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Einigungsvorschlag (wenn ich ihn so nennen darf) einverstanden. Und das umsomehr, als ich der Überzeugung bin, daß es verlorene Mühe ist, Mystiker und Metaphysiker durch logische Analyse der von ihnen vertretenen sinnlosen Sätze zu entlarven. Ich halte vielmehr dafür, daß man die Pseudolehren dieser Menschen allein dadurch wirkungsvoll bekämpfen kann, daß man sie ihre Verfasser mit Stumpf und Stiel sofern man die Macht dazu hat ausrottet. In allen in weltanschaulicher Hinsicht wichtigen Angelegenheiten läßt es sich nämlich gar nicht vermeiden, daß der Streit um die Sache zu einem Vernichtungskampf der gegenteilig interessierten Personen wird. Und diesen Kampf soll man, meine ich, mit Intoleranz führen! Aber das Kampffeld ist die politische Arena 🕮 und nicht eine Zeitschrift. Darum bin ich für den Schlick’schenPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Vorschlag.
Was die von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach inaugurierte wissenschaftspolitische Aktion anbelangt, so soll sie doch wohl nur den Zweck haben, unserem Kreise angehörigen Forschern, also Ihnen, GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, mir und anderen, wenn möglich Ordinariate zu verschaffen. Und dies nicht etwa darum, damit wir dann als zufriedene oder unzufriedene Kapitalistenschweinchen in den Tag hinein leben, sondern damit wir dann in der Lage sind, wirksam auch praktisch für unsere Sache einzutreten. An sich also halte ich die Aktion für begrüßenswert. Ob sie Erfolg haben wird, möchte ich nicht mit Entschiedenheit behaupten, bin aber der Überzeugung, daß sie keinen nennenswerten Schaden anrichten kann.
Mit herzlichem Gruß
bin ich