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Lieber Herr Carnap!
Herzlichen Dank für Ihren Brief. Über logistische Dinge muß man sich eigentlich unterhalten, da es sonst fast nicht möglich ist zu erzwingen, daß alles genau so aufgefaßt wird, wie es gemeint gewesen ist. Ich möchte also heute nur noch zwei Dinge hervorheben, die mir inzwischen aufgestoßen sind und so, daß sie mir unter den Nägeln brennen. Das erste ist die Aporie, die auf beiliegendem Zettel formuliert ist. Ich hatte sie, bis auf das Schlußstück, niedergeschrieben, als Herr Baer
Auf Ihre Metalogik bin ich nun erst recht sehr gespannt. Vorläufig sehe ich noch nicht klar, was Sie vorhaben; denn nach der Analogie mit der Metamathematik wäre an ein inhaltliches Denken zu denken, das die Axiome der Logik zum Gegenstand hat. Sie haben offenbar etwas ganz anderes im Sinn, und etwas, was deshalb für mich noch geheimnisvoll ist, weil Sie, um es machen zu können, zwischen Sätzen der Sprache und metalogischen Sätzen ausdrücklich unterscheiden müssen.
Der Ihrige
mit herzlichen Grüßen
Heinrich Scholz
Brief, msl., 2 Seiten, RC 102-72-14; Briefkopf: msl. Philosophisches Seminar B  /  der Universität Münster i. W.  /  Münster i. W., den 13. 6. 31.