ich freue mich, aus Ihrem Brief vom 4. Juni zu sehen, daß Sie in bezug auf meine Änderungsvorschläge in NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath VortragsberichtB derselben Meinung sind wie ich. Denn selbstverständlich will auch ich nicht etwa sachliche Konzessionen machen, sondern lediglich eine überflüssig verletzende Form vermeiden. Wie ich NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath schon selbst sagte, besteht grade bei seiner Art zu sprechen und zu schreiben die Gefahr, daß ganz unnötigerweise Menschen anderer Ansicht persönlich gereizt werden, ohne daß NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath selbst dabei diese Absicht hätte. Meine Änderungsvorschläge in NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath BerichtB sind alle aus diesem Gesichtspunkt entsprungen. Inzwischen habe ich mich mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath über diese Korrektur schon geeinigt.
Sehr gern würde ich mit Ihnen gelegentlich mal über unsere Einstellung zu derartigen, ins Politische spielende Fragen mündlich besprechen. Daß wir in diesen Fragen sachlich derselben Ansicht sind, wissen wir ja. Nur sind wir Berliner der Ansicht, daß der politische Kampf, wozu wir auch die Bekämpfung des Katholizismus rechnen, den politischen Parteien und entsprechenden Zeitschriften belassen werden soll, während wir unsere philosophische Zs.IErkenntnis, Zeitschrift damit möglichst wenig belasten möchten. Einerseits ist die Ablehnung des Katholizismus für jeden, der sachlich zu uns gehört, eine 🕮 Selbstverständlichkeit, sodaß eine nennenswerte Verstärkung in der Abwehrfront gegen den Katholizismus durch unsere Zs.IErkenntnis, Zeitschrift nicht gewonnen wird. Andererseits bedeutet dieser politische Kampf eine so unerfreuliche Belastung für unsere philosophische Bewegung, daß damit viel mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird. Ich halte es für das Wichtigste, daß wir innerhalb der deutschen Universitäten in leitende Stellen, d. h. Ordinariate zu kommen suchen, da wir dann außerordentlich viel mehr tun können als durch einen Kampf in der Presse. Das soll nun nicht heißen, daß wir sachlich etwas aussprechen sollten, was wir nicht vertreten können. Es soll nur heißen, daß wir nicht überflüssigerweise im Rahmen unserer wissenschaftlichen Zs.IErkenntnis, Zeitschrift und unserer wissenschaftlichen Bewegung Angriffe gegen den Katholizismus richten. Solche Angriffe gehören in die politischen Zs.; in unsere Zs.IErkenntnis, Zeitschrift dagegen gehört die positive Arbeit und die steht auf einem viel zu hohen Niveau, als daß sie mit politischen Aktionen vermengt werden dürfte.
In den nächsten Tagen will ich Ihnen noch genaueres über eine Aktion schreiben, die wir hier gegenwärtig vorbereiten, um für unsere Richtung Lehrstühle zu gewinnen.
Mit besten Grüßen