Zu Ihrer Ernennung meinen herzlichen Glückwunsch! Ihre Sache ist ja sehr schnell und glatt gegangen. Im Februar habe ich noch auf Aufforderung des MinisteriumsI ein Gutachten über Ihre Arbeiten abgegeben.
BehmannPBehmann, Heinrich, 1891–1970, dt. Mathematiker hat mir die endgültige Fassung seiner „Richtigstellung“B geschickt, die ich heute an ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach sende. Falls Sie mit dieser Fassung einverstanden sind, kann es dann wohl so veröffentlicht werden, womit dann die langwierige Angelegenheit zur endgültigen Gemütsberuhigung aller Beteiligten glücklich erledigt ist.
Besten Dank für Ihren SA über die GrundlagenkriseB. Mir scheint, daß es Ihnen hier gelungen ist, die Vorzüge und Nachteile der 3 Richtungen objektiv darzustellen. Auch dem was Sie gegen den Logizismus sagen, stimme ich im allgemeinen zu. Nur zu 2 Punkten möchte ich Bedenken äußern. 1.) zu S. 148 oben: die Implikationsform wird von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell doch nur für einige wenige arithm[etische] Sätze (Existenzsätze) benötigt; die meisten Sätze werden isoliert als Tautologien erwiesen. 2.) zu S. 152: der Vorwurf des Apriorismus und Quasi-platonischen Mystizismus trifft doch wohl höchstens auf RamseyPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosoph zu, nicht aber auf den Logizismus wie wir ihn vertreten.
S. 150 Mitte ist ein Versehen: anstatt „\(\sim a \supset b\)“ muß es „\(a \supset \sim b\)“ heißen.
Mit bestem Gruß