\brief{Rudolf Carnap an Otto Neurath, 18. April 1931}{April 1931} Lieber Neurath! \haupttext{Hiermit sende ich Dir das anonyme\IN{} Manuskript\IW{}\fnA{Darüber ksl. ein unleserliches Wort mit Fragezeichen.} \glqq Alle Bewegung ist Schein\grqq\ \IW{} wieder zurück. Der Verfasser\IN{} besitzt zwar eine das Durchschnittsmaß übersteigende Intelligenz. Trotzdem glaube ich nicht, daß das Manuskript\IW{} wissenschaftlichen Wert besitzt. Es finden sich verschiedene gute, sogar mit Scharfsinn gemachte Begriffsbildungen und hie und da treffende Bemerkungen. Daß trotz der Begabung des Verfassers\IN{}, seiner Selbständigkeit im Denken und seiner Zähigkeit im Verfolgen der eigenartigen Ansätze schließlich doch nichts Brauchbareres herausgekommen ist, dürfte vielleicht an der mangelnden Schulung des Verfassers\IN{} in theoretischer Physik, besonders ihren mathematische Methoden, liegen. Dies mein Eindruck, nachdem ich einige Teile des Ms\IW{} gelesen und das Übrige durchgesehen habe. Die Arbeit so gründlich zu lesen, um ein genaues Gutachten abgeben zu können, habe ich weder Zeit, noch (nach dem gewonnenen Eindruck) Neigung. Mit bestem Gruß} \grussformel{C.} \ebericht{Brief, Dsl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/825241}{RC 029-13-13}; Briefkopf: gestempelt \original{Prof. Dr.~Rudolf Carnap\,/\,Wien XIII/5\,/\,Stauffergasse 4}, msl. \original{Wien, den 18.~April 1931}.}