\brief{Karl Dürr an Rudolf Carnap, 8. März 1931}{März 1931} %Zürich, den 8. März 1931. \anrede{Sehr geehrter Herr Kollege!} \haupttext{Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für Ihre Schriften ,,Physikalische Begriffsbildung``\IC{\physikalischebegriffsbildung} und ,,Scheinprobleme der Philosophie``\IC{\scheinprobleme}, die Sie mir überreicht haben; die beiden Schriften sind mir außerordentlich wertvoll. Ich möchte noch einmal meiner großen Freude darüber Ausdruck geben, daß Sie uns Zürchern durch Ihre Reise nach Zürich Gelegenheit geboten haben, mit der Philosophie des Wiener Kreises\II{\schlickzirkel} näher vertraut zu werden. Inzwischen ist nun ja auch Schlick\IN{\schlick} in Zürich gewesen und ich habe begonnen, die logisch-philosophische Abhandlung\IW{\tractatus} von Wittgenstein\IN{\wittgenstein} zu studieren. Ich glaube, daß ich heute dieser Richtung, wie sie von Ihnen, Schlick\IN{\schlick}, Wittgenstein\IN{\wittgenstein} und Ramsey\IN{\ramsey} vertreten wird, innerlich sehr nahestehe. Als wir von den inversen Operationen, wie ich sie im Anschluß an Leibniz\IN{\leibniz} im Gebiete des Logikkalküls auszubilden suche, sprachen, sagten Sie, daß Sie darin einen ,,metalogischen`` Begriff sehen, und deuteten, wenn ich nicht irre, an, daß die polnischen Logiker diesen Begriff des Metalogischen verwenden. Es ist mir bis dahin nicht gelungen, in der mir zur Verfügung stehenden Literatur eine Aufklärung über diesen Punkt zu finden. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mir gelegentlich mitteilen würden, in welchem Werke oder in welcher Zeitschrift etwas über diese Sache zu finden ist. Mit den besten Grüßen von meiner Frau und mir} \grussformel{Ihr sehr ergebener\\ Karl Dürr} \briefanhang{Forchstr. 103 Zürich\,7} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/869949}{RC 028-14-02}; Briefkopf: msl. \original{Zürich, den 8.\,März 1931}.}