\brief{Wilhelm Flitner an Rudolf Carnap, 14. Jänner 1931}{Jänner 1931} %Professor Dr. W. FlitnerAltona-Klein-Flottbeck, den 14. Januar 1931. %Polostraße 4. \anrede{Lieber Carnap!} \haupttext{Laß Dich zum neuen Jahr grüßen. Ich hätte Dich und Roh\IN{\rohfranz} gern in Seefeld über Weihnachten aufgesucht, aber ich konnte mich dann doch nicht vom Haus trennen. Der Schnee soll nicht gut gewesen sein und die Kinder\IN{\flitnerkinder} warteten darauf, daß der Vater einmal tagelang mit ihnen spielt; das geschah denn auch. Andreas\IN{\flitnerandreas} am Stabilbaukasten, die Anne\IN{\flitneranne} musizierend mit einer Blockflöte, das Schwesterchen Roswitha\IN{\flitnerroswitha} zum Klavier tanzend und der kleine Wilhelm Hugbert\IN{} mit Turnen vergnügt; dem konnte ich nicht widerstehen. Ich höre kaum mehr etwas von Dir, außer, was so durch die großen Zeitungen und Kataloge hindurchgeht. Ist es richtig, daß Du die Annalen für Philosophie\II{\annalenderphilosophie} mit Reichenbach\IN{\reichenbach} zusammen in neuer Form herausgibst? Neulich war Hilbert\IN{\hilbert} hier, da habe ich lebhaft an Dich denken müssen. Laß uns doch einmal wieder Fühlung aufnehmen nach den unglücklichen Diskussionsscherz[en,] die wir uns vor einem Jahr in Garmisch geleistet haben und die unter meiner Ungeduld gegenüber Roh\IN{\rohfranz} litten. Kommst Du nicht einmal nach Norddeutschland, uns dabei zu besuchen? Bis Ostern bin ich in Davos bei den Hochschulkursen;\II{\davoserhochschulkurs} da Du ja oft nach Davos gehst, so denkst Du vielleicht daran, mich und Lisi, die hoffentlich mitkommen kann, dort zu besuchen. Alles Gute} \grussformel{Dein\\{} [Wilhelm Flitner]} \ebericht{Brief, msl., 1 Seite, WF; Briefkopf: msl. \original{Professor Dr. W. Flitner \,/\, Altona-Klein-Flottbeck, den 14.\,Januar 1931 \,/\,Polostraße 4}.}