Das Schreiben Eurer Spektabilität vom 30. November fand ich bei meiner Rückkehr von Warschau, wo ich auf Einladung der UniversitätIUniversität Warschau und der philosophischen GesellschaftIPhilosophische Gesellschaft Warschau Vorträge gehalten habe, zugleich mit einem Schreiben des Obersektionsrats Dr. HavelkaPHavelka, Doktor vom SchulministeriumISchulministerium Prag hier vor. In diesem Schreiben vom 27. November teilt Dr. HavelkaPHavelka, Doktor mir mit, daß das FinanzministeriumI die erbetene Zulage von jährlich Kč 6.000.– bewilligt habe. Er fordert meine Personaldokumente an, um den Berufungsantrag an den MinisterP und die RegierungI zu stellen. Ich übersende ihm die Dokumente und äußere gleichzeitig die Hoffnung, daß meine sachlichen Wünsche in bezug auf das naturphilosophische Seminar ebenfalls erfüllt werden. Von diesen Wünschen schreibt er nichts; sie betreffen die Bereitstellung eines Seminarraumes und eines Vorstandszimmers, sowie die Bewilligung eines Geldbetrages für die Einrichtung einer Bibliothek und die Bewilligung eines jährlichen Zuschusses für Bücherankäufe.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Brief, msl., 1 Seite, FrK; Briefkopf: gestempelt Prof. Dr. Rudolf Carnap  /  Wien XIII/5  /  Stauffergasse 4, msl. Wien, den 5. Dezember 1930  /  An Seine Spektabilität den Herrn Dekan  /  der naturwissenschaftlichen Fakultät  /  Herrn Professor Dr. Fritz Knoll  /  Prag.