recht schönen Dank für Deine Zeilen! Ich freue mich sehr, Euch alle dort in der prachtvollen Gegend zusammen zu wissen. Auch hier ist es herrlich; ich fühle mich ganz außerordentlich wohl, und auch meine Nerven, die es diesmal nötig hatten, sind ganz erholt.
Ich schicke Dir also einliegend mein Urteil über N[eurath]’sPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath MSB und meinen Brief an FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. Allerdings haben diese Schriftstücke jetzt eigentlich nur noch historisches Interesse, denn durch Franks’sPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Vermittlung scheint die Sache inzwischen schon auf dem besten Wege zur endgültigen Ordnung zu sein. N[eurath]PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hatte mir zwar gesagt, daß F[rank]PFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank mit seinem MSB sehr zufrieden sei, aber dies scheint doch nur eine viel zu optimistische Annahme gewesen zu sein, denn F[rank]PFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hat mir inzwischen einen Brief geschrieben, aus dem hervorgeht, daß er meinem Urteil im wesentlichen beistimmt und durchaus 🕮 gegen die Publikation ist. Nun habe ich eben vor einer Stunde eine Karte von F[rank]PFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank erhalten, auf der er mitteilt, N[eurath]PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath habe auf seine, F[rank]‘sPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, Vorhaltungen nunmehr geantwortet, er wolle ein ganz neues MS einreichen, das eine Einleitung in die theoretische SoziologieB darstellen soll und auf das er so gut vorbereitet sei, daß er es „aus dem Handgelenk“ schreiben werde. Dies heißt doch, daß er die erste ArbeitB zurückzieht, und ich muß sagen, daß ich dies für das einzig Richtige halte. Ich freue mich auch über die Anständigkeit, die darin liegt, denn gerade dies mußte ich bisher N[eurath]PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath innerlich in der Tat vorwerfen, daß er mir gegenüber den Rechtsstandpunkt so stark betonte. Wenn ich gegen eine Schriftenreihe so viele Einwände hätte, wie sie N[eurath]PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath gegen MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, mich und meine EinleitungB geltend machte, und wenn dann ein Herausgeber auch nur einen leisen Zweifel andeutete, ob eine von mir eingereichte Schrift sich für die Sammlung eigne, so würde ich gewiß unter keinen Umständen zugeben, daß sie dort erschiene. Ich glaube nicht, daß Takt und guter Geschmack Eigenschaften sind, die man der „bourgeoisie“ überlassen sollte.
So freue ich mich also doppelt, daß die Angelegenheit nun so gut ausgegangen zu 🕮 sein scheint, und ich hoffe von Herzen, daß mir N[eurath]PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in Zukunft nicht zürnt. So viel an mir liegt, können wir uns gewiß aufs beste vertragen. Wenn Du Mitte des Monats nach Wien kommst, kannst Du vielleicht auch etwas besänftigend wirken, vielleicht ihn sogar überzeugen, daß ich doch nicht so ganz von Vorurteilen (N[eurath]PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath nennt sie höflich „Hemmungen“) beherrscht bin. Es tut mir furchtbar leid, daß ich Dich und Herrn FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl jetzt nicht sehen und sprechen kann. Ich ärgere mich auch sehr, daß ich nicht nach KönigsbergITagung für Erkenntnislehre@2. Tagung für Erkenntnislehre der exakten Wissenschaften, Königsberg, 5.-7.IX.1930 kann – in OxfordI wird sicher nicht viel los sein.
Wann werde ich Dich überhaupt wiedersehen? Ungefähr am 10. Sept. komme ich auf 2-3 Tage nach Wien (Herrn FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hoffe ich dann bestimmt zu sprechen), hoffentlich bist Du aber auch Mitte Oktober noch dort, wenn ich zurückkehre. Es ist ja nun vollständig sicher, daß Du nach PragIDeutsche Universität Prag gehst – es ist sehr, sehr schmerzlich für uns, wenn wir uns auch Deinetwegen freuen, und ich mag an unsere Donnerstag AbendeISchlick-Zirkel, Wiener Kreis ohne Dich gar nicht denken. Wir müssen auf jeden Fall häufige Zusammenkünfte verabreden, und ich hoffe, daß Du recht oft von Prag herüberkommen wirst. Bleibe gesund und lebe recht wohl! Ich lasse Herrn FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und Frl. KasperPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl aufs allerherzlichste grüßen. Mit den allerbesten Wünschen bleibe ich