\brief[Carnap an Neurath, Biberwier bei Ehrwald/Tirol, 25.~Juli 1930]% {Rudolf Carnap an Otto Neurath, 25. Juli 1930}{Juli 1930} \anrede{Lieber Neurath,} \haupttext{Dank für ausführlichen Bericht. Wir haben uns die Sache überlegt und versucht, einen Ausweg zu finden. Wie wäre es, wenn Neider\IN{\neider} das MS\IW{\neurathwgb} durcharbeiten würde, die Formulierungen seriosifizieren usw. Er hat jetzt sein Dr.-Examen hinter sich, beabsichtigt kein anderes und hätte wohl ein paar Wochen dafür Zeit. Auch kennt er sich in den Sachen ja hinreichend aus und ist auch mit Deinen Intentionen hinreichend bekannt. Falls Du einverstanden bist, schreibe es gleich; dann würde ich an Neider\IN{\neider} und an Schlick\IN{\schlick} schreiben, die beide in und bei Millstatt sind; N\editor{eider}\IN{\neider} fragen, ob er bereit wäre, und S\editor{chlick}\IN{\schlick} fragen, ob er in diesem Falle die Annahme in Aussicht stellen könnte, damit nicht unnötige Arbeit gemacht wird. Falls Neider\IN{\neider} nicht will oder kann, wäre ich im äußersten Falle auch bereit, obwohl ich nicht soviel Zeit daran setzen könnte wie N\editor{eider}\IN{\neider}. Jedenfalls möchte ich gern das meinige dazu tun, wenn ich kann, damit dies Buch\IW{\neurathwgb}, das ich für wichtig halte, in der Sammlung\II{\schriftenwisswelt} erscheint. Ich würde nicht den ganzen Text fortlaufend umgestalten, sondern nur an den wichtigeren Punkten Änderungen vornehmen. Vielleicht warten wir erst Franks\IN{\frankphilipp} Antwort an Schlick\IN{\schlick} ab? Sollte ichs übernehmen, so wäre es mir aber lieb, wenn die Sache recht bald klargestellt würde, da ich im August am besten Zeit habe. Könntest Du vielleicht Frank\IN{\frankphilipp} bitten, sein Urteil mit möglichster Beschleunigung Schlick\IN{\schlick} mitzuteilen? Schlick\IN{\schlick} ist bis Ende Aug\editor{ust}: Großegg bei Millstatt (Kärnten), Villa Oda. Neider bis 1.~Aug.: Millstatt, Hotel Posthof. Mit Maue\IN{\maue} war ich einige Tage in Salzburg zusammen; länger kann sie nicht weg, da der Junge\IN{\gerhardgramm}\fnE{Gerhard Gramm.} immer noch nicht gesund. Es geht ihm aber bedeutend besser. Ich war dann einen Tag in München bei ihr. Rohs\IN{\rohfranz}\IN{\rohhilde} habe ich wegen der Kürze der Zeit nicht aufgesucht. Kann ich einen Sonderdruck der Besprechung\IW{} über Ichheiser\IN{\ichheiser}\fnEE{Neurath, ,,Der Erfolg``.} bekommen? Reichenbach\IN{\reichenbach} wird nach Mittenwald kommen und uns hier dann besuchen. Er schreibt, daß das 1.~Heft\fnEE{Gemeint ist das erste Heft der Zeitschrift \textit{Erkenntnis}.} infolge der großen Verzögerungen erst Ende Aug. erscheinen kann! Dir und Deiner Frau\IN{\neuratholga} herzliche Grüße, auch von Feigl\IN{\feigl} und Kasperle\IN{\kasper}\fnE{Maria Kasper, die spätere Frau Feigls.},} \grussformel{Dein\\C.} \smallskip \cutcn{\briefanhang{Reidemeister\IN{\reidemeisterkurt} schreibt, daß er Dir jetzt 400 Einladungen schicken wird. Denke bitte an die Adressenliste, die ich Dir früher gegeben habe. Frank\IN{\frankphilipp} schreibt, daß das Ministerium Prag\II{} Reichenbach\IN{\reichenbach} abgesagt habe. Reidemeister\IN{\reidemeisterkurt} schreibt noch, daß die Organisation der Gesellschaftsfahrt von Wien nach Königsberg in K\editor{önigsberg} nicht gut zu machen ist. Er schlägt vor, das bei Versendung der Einladungen zu machen und dann mit der Physik\editor{alischen} Ges\editor{ellschaft}\II{\dpg} in Verbindung zu treten.\fnE{Die vom Verein Ernst Mach gemeinsam mit der Berliner Gesellschaft für empirische Philosophie veranstaltete \textit{2.~Tagung für Erkenntnislehre der exakten Wissenschaften} in Königsberg von 5.--7.~September 1930 war der \textit{6.~Deutschen Physiker- und Mathematikertagung} (veranstaltet von der \textit{Deutschen Physikalischen Gesellschaft}) sowie der \textit{91.~Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte} organisatorisch angegliedert.}}} \ebericht{Brief, Dsl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/825010}{RC 029-14-11}; Briefkopf: msl. \original{Carnap. Biberwier bei Ehrwald (Tirol), den 25.~Juli 1930.\,/\,Nr.~27.}.}