\brief{Rudolf Carnap an Otto Neurath, 13. August 1929}{August 1929} \anrede{Lieber Neurath!} \haupttext{Gestern Abend erhielt ich Dein Telegramm: \glqq Verleger\II{\wolfverlag} will Broschüre\IW{\wissweltauffassung} nehmen, zahlt dem Verein\II{\machverein} Honorar. Ich sehr dafür, drahte Zustimmung\grqq. Ich habe Dir soeben telegraphiert: \glqq Einverstanden, falls Ladenpreis niedrig. Brief folgt\grqq.\fnE{Beide Telegramme sind nicht überliefert.} Ich weiß zwar nicht, ob dieser Brief Dich noch in Wien trifft, hoffe aber, daß Du einige Punkte, die ich hier nennen will, irgendwie noch für die Abmachung mit dem Verlag\II{\wolfverlag} zur Geltung bringen kannst. Besonders wichtig scheint es mir, daß der Verkaufspreis der Broschüre\IW{\wissweltauffassung} nicht zu stark vom Verlag\II{\wolfverlag} erhöht wird. Ich bin der Meinung, der Ladenpreis dürfte nicht mehr als 3 S betragen; und zwar mit steifem Umschlag, an dem man festhalten sollte. Man sollte vereinbaren, daß der Verlag\II{\wolfverlag} nicht aus Sparsamkeitsgründen die Bibliogr\editor{aphien} glatt hintereinander druckt, sondern möglichst die einzelnen Stücke unzerteilt läßt, etwa in einer Verteilung, wie in meinem Brief v. 30.~Juli vorgeschlagen, oder ähnlich. Der Verein EM\II{\machverein} sollte sich eine größere Anzahl von \uline{Freiexemplaren} ausbedingen; und darüber hinaus das Recht, weitere Ex\editor{emplare} zu einem stark ermäßigten Preis (etwa die Hälfte) zu beziehen. Erstens soll doch jedem Teilnehmer unserer Prager Tagung\II{\pragertagung} ein Gratis-Ex\editor{emplar} gegeben werden; (daran sollten wir festhalten; zumal da die Teilnehmer 10 RM bezahlen müssen und dafür eigentlich wenig Gegenwert bekommen); Anzahl unbestimmt; vielleicht 100? (Ich werde, wenn Du einverstanden bist, später mit Frank\IN{\frankphilipp} bez[iehungs]w[eise] Fürth\IN{\fuerth} verhandeln, ob der Verein EM\II{\machverein} dafür von den eingezahlten 10 RM einen Anteil ausgezahlt bekommt; aber das ist ja zweifelhaft). Ferner sollten an Fachleute und bekannte Wissenschaftler ca. 80 Ex\editor{emplare} verschickt werden. Ferner sollten die 18 im 1. und 2.~Teil der Bibl\editor{iographie} Vertretenen je 3 Freiex\editor{emplare} bekommen; macht 54. Weiter: Schlick\IN{\schlick}, Hahn\IN{\hahnhans}, Neurath\IN{\neurath}, Carnap\IN{\carnap} je 15 od\editor{er} 20 Freiex\editor{emplare}; und ich möchte außerdem noch eine Extragabe von 20 Freiex\editor{emplare}, anstatt Herausgeber-Honorar, falls Du das für angemessen erachtest in Anbetracht der vielen Schreiberei, die ich mit dem Text und der Bibl\editor{iographie} gehabt habe; besonders bei der Bibl\editor{iographie} habe ich nicht nur die Angaben der Einzelnen nach Kürschner\IN{} \IW{},\fnE{Lüdtke, \textit{Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender}.} Zeitschriften, eigenen Separata usw. ergänzt und geordnet und alles noch mal abschreiben müssen, sondern auch bei fast allen noch Rückfragen machen müssen. Zusammen ca. \uline{310 Ex\editor{emplare}}. Die sollte sich der Verein\II{\machverein} anstatt Honorar geben lassen. Vielleicht sollte auch Schlick\IN{\schlick} noch mehr bekommen; und auch die Vorstandsmitglieder je 1. Kannst Du veranlassen, daß ich Korr\editor{ektur} in 3 Ex\editor{emplaren} bekommen? (Vielleicht auch Hahn\IN{\hahnhans} 1 Korr\editor{ektur} vom Text?) Am besten zuerst Bibl\editor{iographie} setzen! Warum hat der VEM\II{\machverein} immer noch nicht die Prager Einladungen an die von mir angegebenen Adressen geschickt? Kann ich vielleicht nach Abschluß ein Ex\editor{emplar} des Verlagsvertrages zur Einsicht bekommen? Schreib mal D\editor{eine} Adr\editor{esse}! Herzlichen Gruß} \grussformel {Dein\\R. C.} \ebericht{Brief, Dsl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/824923}{RC 029-15-10}; Briefkopf: gedr. \original{Dr. Rudolf Carnap\,/\,Buchen\-bach (Baden)}, msl. \original{Buchenbach, den 13.~Aug. 1929\,/\,Tel. Kirchzarten 86\,/\,Telegramme: Carnap, Buchenbachbreisgau}.}