\brief[Carnap an Hans Hahn, Philipp Frank, Neurath (zweiter Teil nur an Neurath), Wien, 26.~Juli 1929]% {Rudolf Carnap an Hans Hahn, Philipp Frank, Otto Neurath, 26. Juli 1929}{Juli 1929} \anrede{An\\Herrn Prof. Hahn,\\Herrn Prof. Frank,\\Herrn Dr. Neurath.} \haupttext{Hiermit übersende ich das MS des Textteils der Broschüre\IW{\wissweltauffassung}.\fnEE{Verein Ernst Mach, \textit{Wissenschaftliche Weltauffassung}.} Vorschläge zu Änderungen und Einfügungen bitte ich hineinzuschreiben (bitte in druckfertiger Formulierung!) und das Ex\editor{emplar} spätestens am 2.~Aug. an mich abzusenden. \cutcn{ Waismann\IN{\waismann} wollte für die Bibliographie den Inhalt des Wittgensteinschen\IN{\wittgenstein} Buches\IW{\tractatus} (und seines eigenen)\fnE{Schon im Manifest \textit{Wisschenschaftliche Weltauffassung} als Band 1 der \textit{Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung} angekündigt, erschien Waismann, \textit{Logik, Sprache, Philosophie}, schlußendlich erst posthum. Vgl. dazu auch unten, Brief Nr.~\refcn{1932-05-10-Neurath-an-Carnap}.} angeben. Er hat trotz Mahnung bisher nicht geantwortet. Er wollte noch Wittg\editor{enstein}s\IN{\wittgenstein} Einwilligung einholen, da wir ihn früher als \glqq Nahestehenden\grqq\ bezeichnen wollten. Bei der jetzigen Form der Nennung von Wittg\editor{enstein}\IN{\wittgenstein} (vgl. MS S.\,45) kann er meiner Meinung nach keinen Einspruch erheben. Frage: sollen wir Wittg\editor{enstein}\IN{\wittgenstein} in der beabsichtigten Form auch aufnehmen, wenn Waismann\IN{\waismann} nicht antwortet, oder sogar auch, wenn Wittg\editor{enstein}\IN{\wittgenstein} abgelehnt hat? Ich möchte das für die Schlick-Frank-S\editor{amm}l\editor{un}g\II{\einheitswissenschaftschriftenreihe} in Aussicht genommene Buch von Prof. Hahn\IN{\hahnhans} \glqq Math\editor{ematik} u. Logik\grqq\IW{\hahnlmn} in die Bibl\editor{iographie} mit aufnehmen und bitte, im Einverständnis mit Herrn Prof. Hahn\IN{\hahnhans}, Herrn Prof. Frank\IN{\frankphilipp} hiermit um Genehmigung dazu.\fnE{Hahn, \textit{Logik, Mathematik und Naturerkennen}, ist schließlich nicht in den \textit{Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung}, sondern 1933 in der Reihe \textit{Einheitswissenschaft} erschienen.} Soll Mises\IN{\mises} trotz seiner Ablehnung S.\,42 unter \glqq Wahrsch\editor{einlichkeit}\grqq\ genannt werden? Ich bitte freundlichst, aber dringend um pünktliche Erledigung, und wünsche nach drei Richtungen hin gute Ferienreise und Erholung und mildere Temperatur, als ich sie beim Abtippen hatte.}} \cutcnn{\grussformel{Mit besten Grüßen}} %\bigskip \briefanhang{Lieber Neurath! Du siehst, daß ich mich nicht habe entschließen können, das im Schweiße meines Angesichts formulierte und im gleichen Schweiße getippte Opus\IC{} nun auf Gnade und Ungnade in andere, und seien es selbst Deine, Hände zu überliefern, sondern mir die saure Pflicht und das süße Recht der letzten Formulierung doch vorbehalten habe. Ganz zuletzt darfst Du aber unmittelbar vor dem Druck noch korrigieren! Von Dir sind nicht genommen worden: aus dem 1.~Entwurf das Beiliegende; aus 2.: Klarheit der Zeichen; Unvollkommenheit unsrer Sprache; Induktion; Konstitutionstheorie; wirklich ist das Eingliederbare; handfestes Tun anstatt Akribie; Philos\editor{ophie} des Alsob,\fnE{Vgl. Vaihinger, \textit{Die Philosophie des Als Ob}.} Pragm\editor{atismus}. Diese Sachen stehen aber teils irgendwo in anderer Formulierung, zuweilen hatte ich Gegengründe. \cutcn{Frl. Wallner\IN{\wallnerfrl} hat mir die Angaben für Dich gemacht; ich werde ihr jetzt noch wegen verschied\editor{ener} Punkte für Schlicks\IN{\schlick} Bibl\editor{iographie} schreiben; ich hoffe, mit Deinem Einverständnis. \uline{Umfang}. Der Textteil (MS S.\,5--43) hat 38,3 Seiten zu 367 Silben, also 14000 Silben. Nehmen wir als Muster für Schriftgröße und Satzspiegel die Schlick-S\editor{amm}l\editor{un}g\II{\schriftenwisswelt}: pro Seite 690 Silben, so hätten wir 21 Seiten. Die \uline{Titelei} könnten wir einfach in den ersten Bogen aufnehmen, und zwar dachte ich so: \neueseite{}\zzz %\klammerabsatz{0,5}{ %\begin{tabbing} % \hspace{35 pt.}\=\hspace{65 pt.}\=\hspace{120 pt.}\=\kill %1. Seite, \> rechts: \> Titel \> \\ %2. " \> links: \> leer \> \\ %3. " \> r. \> Widmung \> \\ %4. " \> l. \> Geleitwort \> \\ %5. " \> r. \> Inhaltsverz\editor{eichnis} \> \\ %6. " \> l. (oder 7. S. r.)\> Textbeginn \> %\end{tabbing}}{5 (oder 6) Seiten Titelei\blockade{YYY-F Schriftgröße! Im Original auf Höhe der zweiten Zeile. Klammer zu lang; links kein Einzug}} \medskip \klammerabsatz[,,11em]{0,65}{ \begin{tabularx}{\textwidth}{lclll} 1. & Seite, & rechts: & Titel & \\ 2. & " & links: & leer & \\ 3. & " & r. & Widmung & \\ 4. & " & l. & Geleitwort & \\ 5. & " & r. & Inhaltsverz\editor{eichnis} & \\ 6. & " & l. (oder 7. S. r.) & Textbeginn & \\ \end{tabularx}}{5 (oder 6) Seiten Titelei} \medskip \noindent Also 26 (oder 27) Seiten. Dazu vielleicht noch einige Einfügungen, die jetzt noch kommen. Dazu dann die Bibliographie. Über deren vermutlichen Umfang schreibe ich Dir noch. Dann Namenregister; das mache ich bei der Korrektur. Die \uline{Abschnitt-Überschriften} streiche mir bitte nicht weg!! Ohne Übersicht ist die Broschüre\IW{\wissweltauffassung} ein Greuel zu lesen. Denke daran, daß man bei Deinen Sachen immer seufzt, weil man nicht weiß, zu welchem Thema das Gesagte gehört; denke an die gleiche Klage von Hahn\IN{\hahnhans} beim Vorlesen des Entwurfs!} Mit herzlichem Gruß} \grussformel{Dein\\Carnap} \ebericht{Brief, msl. (der erste, an die drei Empfänger gerichtete Teil als Dsl.), 2 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/824985}{RC 029-15-14}; Briefkopf: msl. \original{R.~Carnap. Wien, den 26.~Juli 1929\,/\,vom 1.~Aug. ab: Buchenbach bei Freiburg i.\,B.}.}