Ich habe mich nach Empfang Ihres MSB gleich an die Arbeit gemacht, um Sie nicht länger als nötig warten zu lassen. Nun schicke ich Ihnen hiermit die Bemerkungen, das MSB werde ich dann morgen eingeschrieben absenden.
Ich habe Ihre ArbeitB mit großer Freude gelesen. Ich stimme jetzt in allem Wesentlichen mit Ihnen überein. Mir scheint Ihre ArbeitB einen wesentlichen Beitrag zur Klärung des Unendlichkeitsbegriffes zu bedeuten, und damit eine wesentliche Förderung der Bemühungen um eine begrifflich einwandfreie Mathematik.
Als die beiden wichtigsten Punkte Ihrer Untersuchungen erscheinen mir: 1) die Ablehnung des Überabzählbaren, 2) die Entscheidbarkeit aller arithm[etischen] Fragen. Meine, der Ihren verwandte, Auffassung in beiden Fragen ist durch Ihre Untersuchungen bestärkt worden. Besonders in dem ersten Punkte stimme ich Ihnen bei; im zweiten habe ich noch nicht alle Bedenken gegen Ihre These, so sehr ich selbst zu ihr neige, überwinden können.
Sollten Sie die Absicht haben, SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick wegen Aufnahme Ihrer ArbeitB in seine Slg.I Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung, Buchreihe zu fragen, so will ich gern Ihre Anfrage unterstützten und ihn über den Inhalt Ihres MSB orientieren (wenn ich wieder in Wien bin). Ich komme wahrsch[einlich] am 27. zurück.
Soeben erscheint mein „Abriß d[er] Logistik“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 bei SpringerISpringer Verlag. Leider hat der VerlegerPSpringer, Julius der Jüngere, 1880–1968, dt. Verleger mir, trotz meiner dringenden Bitten, nur sehr wenige Ex. bewilligt; sonst würde ich Ihnen sofort eins geschickt haben. Wenn SauerPSauer, Karl, 1827-1896, dt. Lehrer und Philologe bejahend antwortet in bezug auf die beiden andern Schriften, so könnten Sie vielleicht die Logistik bei der Besprechung mit erwähnen. Ich würde dann den Verleger veranlassen, die Log[istik] an das Archiv zu schicken, damit sie sie bekommen.
Ich hoffe, Sie haben sich in Ihrem Urlaub (der, zumal bei Ihrer Arbeitsintensität, nur allzu kurz war) gut erholt.
Mit herzlichen Grüßen, auch an Ihre FrauPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann‚