Rudolf Carnap an Franz Roh, 29. Juli 1928 Juli 1928

Lieber Franz‚

eben kommt Deine Karte, inzwischen wirst Du meine bekommen haben. In der Annahme, daß die Unwirksamkeit Deines Druckes auf Apolda der wahrscheinlichere Fall ist, hoffe ich Euch noch in M[ünchen] anzutreffen. Ich schreibe darum jetzt nach Wiesneck, daß ich Mittw[och] noch nicht hinkomme; ich hoffe, Ihr habt an diesem Tage mal Zeit für mich. Ich werde Euch gleich anrufen. Ich hoffe sehr dringend, daß Ihr Eure Wiener Reise auf Herbst oder Winter verschieben könnt. Ich habe nämlich jetzt dort eine Wohnung genommen, die aber frühestens Mitte Sept. beziehbar wird; 3 Z[immer], Bad; mit eigenen Möbeln. Kann Euch dann herrlich unterbringen und rechne bestimmt auf Euren Besuch. In bezug auf Einrichtung denke ich von Euch noch viele nützliche Ratschläge zu bekommen.

Weitere Ferienverabredungen gelingen uns hoffentlich mündlich. Dir und HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh herzlichste Grüße

Euer
R.C.

Inhalt ergibt sich aus mehrfachen Lesungen, macht aber wenig Sinn

Wir kommen 16 30 format v. Tegernsee u. dann wird der Hund Euch überliefert u. nur noch leihweise schüchtern z[ur] Besichtigung von BirgitPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap angefordert! Und einmal muß noch ein vernünftiger Mensch mit ihm Schuhe kaufen gehen. Das kann aber HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh sein! – Oh, Ihr ?! Ach! Und Wien nicht z[u] haben oh. Lebt wohl, kriegt man (d. h. ich) Euch noch zu sehen? Wäre ergötzlich? was freu ich mich auf m. MäusekindP! CordulaP.aHsl.

Postkarte, msl., FR; Vorderseite: msl. Herrn Dr. Franz Roh  /  München 23  /  Helmtrudenstr. 9, gestempelt Dr. Rudolf Carnap /  msl. Achensee, Hotel Scholastika; Rückseite: msl. 29. Juli 28.


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