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Lieber Schlick‚
herzlichen Dank für Deinen Gruß von der Rax und den Brief aus Ragusa. Dieser kam, über Davos, erst am 9. hier an, sodaß ich Dir nicht mehr dorthin schreiben konnte. Sicher hattest Du meinen Brief vom Febr., in dem ich Dir meine Seefelder Adresse schrieb, nicht mehr zur Hand.
Die dalmatinische Landschaft muß ja wunderbar sein. Hoffentlich hast Du Dich trotz dem vielen Regen doch gut dort erholen können. Sehr schade, daß Du nicht viel Sonne gefunden hast dort; ich kenne ja Deinen Sonnenhunger, besonders nach dem Winter. Hier in Seefeld war es auch oft trüb; aber wir haben auch schöne Sonnentage gehabt. Durch Davos war ich allerdings verwöhnt. In den letzten Tagen fällt hier immerzu nasser Frühlingsschnee, der nicht liegen bleibt.
Am 26. fahre ich nach Wien, ich freue mich sehr, Dich und die Andern wieder zu sehn; von Feigl
In Davos, und dann auch noch hier, habe ich mich sehr gut erholt. Ich darf annehmen, daß ich die Sache vollständig überwunden habe. Ich bekomme nur noch leicht „Bewegungstemperatur“, z. B. nach etwas längeren Spaziergängen. Da sie aber schnell wieder auf normalen Stand herabsinkt (in 1 Stunde), so legt der Arzt ihr keine schlimme Bedeutung bei. Das könne noch längere Zeit so bleiben. Ich muß mich nur für einige Zeit noch vor besonderen Anstrengungen hüten.
Fraenkel
Auch Wolfgang Köhler
Zu der Einladung nach Kalifornien meinen herzlichen Glückwunsch. Über Deine Bedenken mußt Du mir mal mündlich Näheres sagen.
Sobald ich in Wien bin, rufe ich Dich mal an.
Mit herzlichem Gruß
Dein
R.C.
Brief, msl. Dsl., 1 Seite, RC 029-30-30, Briefkopf: msl. Seefeld, den 18. Apr. 1928.