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Lieber Schlick‚
vielen Dank für Deinen Brief, und besonders für die guten Ratschläge, mit denen Du mir hilfst. Ich habe nun den Randstrich aufgegeben, und stattdessen eine Zusammenfassung geschrieben, die an den Schluß des Textes gesetzt wird. Über ähnliche Gedanken, die Du für den „Abriß“
Ich hoffe sehr, daß Waismann
Jetzt komme ich schon wieder mit der Bitte um einen guten Rat, nämlich über den Titel der Broschüre. Vielleicht fällt Dir, wie für das Buch, so auch hier etwas Gutes ein. Ich habe hier einige versuchsweise aufgeschrieben, sie erscheinen mir aber alle nicht recht befriedigend. Ich möchte, daß durch den Titel zum Ausdruck kommt, daß es sich nicht nur um eine engbegrenzte Fachangelegenheit handelt, sondern um eine Stellungnahme gegen weitverbreitete Gedankengänge. Diese Stellungnahme selbst ist ja alt; aber ich glaube sie besser begründen zu können, als es bisher geschehen ist, durch eine schärfere Formulierung dessen, was unter erkenntnistheoretischer Analyse zu verstehen ist. Und deshalb möchte ich, daß auch zum Ausdruck kommt, daß es sich nicht um populär-vage Gedanken handelt, sondern um wissenschaftliche Darlegungen, aus denen nicht nur der Laie, sondern auch der Erkenntnistheoretiker etwas zu entnehmen hat. Vielleicht sind beide Absichten erreichbar, indem ein Haupttitel und ein Untertitel genommen wird. Jener sollte wohl kurz und wirksam sein, dieser ausführlich und ruhig, möchte ich meinen. Aber ich will meine Meinung zurückstellen; ich kenne mich in Fragen der Leserpsychologie nicht sehr gut aus.
Im März will ich zu einem Zwischenklima nach Tirol hinabsteigen, und im April komme ich dann wieder nach Wien, und freue mich, dann alle Beziehungen wieder aufnehmen zu können. Es tut mir sehr leid, daß ich Deine ethischen Vorträge
Mit herzlichem Gruß
Dein
Brief, masl. Dsl., 1 Seite, RC 029-30-32; Briefkopf: msl. Davos, den 21. Febr. 1928  /  Pension Waldheim  /  vom 2. März ab: Seefeld (Tirol), Rantnerhof.