\brief{Felix Kaufmann an Rudolf Carnap, 1. Dezember 1927}{Dezember 1927} %1/XII 27 \anrede{Lieber Herr Carnap!} \haupttext{Ich danke Ihnen für Ihren lieben Brief und die besondere Rücksichtnahme auf meine Mutter, die aus allen Ihren Schreiben hervorgeht. Ihre Sachen können selbstverständlich weiter in Pötzleinsdorf bleiben, so lange meine Mutter keinen anderen Untermieter hat; sollte ein solcher einziehen, bevor Sie nach Wien zurückkehren, so wird sich schon irgendein Arrangement finden lassen. Herr \textkritik{Waismann}\IN{\waismann}\fnA{Original \original{Weismann}} war so freundlich, Ihnen wegen der Schreibmaschine Nachricht zu geben; er nimmt an, daß sie Ihnen von Ihrem Vetter abgesandt wurde; hoffentlich trifft diese Annahme zu. Ich habe mir erlaubt durch Herrn Waismann\IN{\waismann}, dem Sie plein pouvoir bezüglich Ihrer Bücher gegeben haben, die Axiomatik\IW{} von Geiger\IN{\geiger} auf kurze Zeit von Ihnen \neueseite{} zu entlehnen, da ich jetzt wieder seit einigen Monaten über Grundlagen der Mathematik arbeite. Wir haben vor 1 \textonehalf{} Jahren meine diesbezüglichen, recht unvollkommenen Ansätze besprochen, nunmehr glaube ich wesentlich weiter gekommen zu sein und übermittle Ihnen einen kurzen Auszug, den ich für den Schlick-Kreis zusammengestellt habe, wo jetzt über meine Arbeit diskutiert wird. (samt Nachtrag) Wenn Sie Zeit und Lust hätten, die Sache anzusehen und mir Ihre Meinung darüber mitzuteilen wäre ich sehr erfreut. Auch wüßte ich gerne, wie lange Zeit noch bis zum Erscheinen Ihrer Konstitutionstheorie\IC{\konstitutionstheorie} vergehen dürfte. Vor allem aber hoffe ich von Ihnen zu hören, daß Ihre völlige \neueseite{} Genesung in naher Aussicht steht und daß wir Sie recht bald in Wien begrüßen können.} \grussformel{Meine besten Wünsche und Grüße!\\ Felix Kaufmann} \ebericht{Brief, hsl., 3 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/870205}{RC 028-25-14}: Briefkopf: hsl. \original{1/XII\,27}.}