Rudolf Carnap an Benary, 13. März 1927 März 1927

Sehr geehrter Herr Dr. Benary!

Heute erhielt ich die Korrektur meines Symposion-AufsatzesB1927@„Eigentliche und uneigentliche Begriffe“, Symposion 1, 1927, 355–374. Ich habe sie sofort erledigt und an die Druckerei zurückgeschickt. Auf Ihre Anregung hin habe ich folgende Änderungen vorgenommen, um unnötige Einwendungen des Lesers zu vermeiden. Sie haben wohl recht, daß die kurzen Andeutungen kaum überzeugend wirken können. Zu einer inhaltlichen Umänderung der Behauptung habe ich mich nicht entschließen können; daß der Nachweis der These in dem genannten Buche gelungen ist, wird mir von den Lesern jenes MSB, z. B. Herrn Prof. SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick, bestätigt.

S. 44: „…eingeordnet werden. Diese These soll hier nicht zur Diskussion gestellt werden, da der Raum nicht ausreicht, sie genauer darzustellen und ihre Richtigkeit nachzuweisen. (Dieser Nachweis wird von der ‚Konstitutionstheorie‘ erbracht, die in einem Buche ‚Der logische Aufbau der Welt‘B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 dargestellt werden wird). Hier soll nur ein kurzer Hinweis gegeben werden, …“

S. 45: „Es läßt sich zeigen, daß dann die Begriffe gewisser andrer Gebiete …“

S. 58 (unten): „…Grundbegriffen. (Der Nachweis wird hier nicht geführt). …

Mit dem von Ihnen vorgeschlagenen Honorar (80 M pro Bogen) bin ich einverstanden.

Die Angelegenheit des großen MSB wollen wir gemäß unserm gestrigen Telephongespräch zunächst auf Mai verschieben. Es handelt sich übrigens um das oben genannte Buch, dessen Hauptthese (in der kurzen Andeutung des Aufsatzes) bei Ihnen auf Zweifel gestoßen ist. Würde dadurch vielleicht Ihre verlegerische Entscheidung negativ bestimmt werden?

Mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr
ksl.

Brief, msl. Dsl., 1 Seite, RC 110-05-53; Briefkopf: msl. Dr. R. Carnap  /  Berlin W 15, den 13. März 1927  /  Kurfürstendamm 205.


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