Rudolf Carnap an Karl Menger, 16. November 1926 November 1926

Lieber Herr Dr. Menger!

Mit meiner Gesundheit hats sichs nun soweit gebessert, daß ich nach Wien habe kommen können, um hier die neue Tätigkeit aufzunehmen. Leider hats sichs zu spät entschieden, als daß ich noch hätte in Ihre Wohnung ziehen können. Ich möchte Ihnen aber noch einmal danken, daß Sie sie mir so liebenswürdig zur Verfügung stellen wollten. Ich bin nun hier ganz schön und ruhig untergebracht.

Die ministerielle Bestätigung ist endlich am 10. erfolgt, und ich fange nun an mit den Vorlesungen.

Ich habe Ihnen vor kurzem einen SAB geschickt; denselben hatte ich Ihnen schon einmal am 4. Dez. 1925 nach Wien geschickt, bekam ihn aber mit dem mich erschreckenden Vermerk der Post zurück: „Adressat verstorben“. Für den in Aussicht gestellten SA der DimensionsarbeitB werde ich Ihnen sehr dankbar sein; ich habe die Arbeit im J[ahres]-BerichtI schon gesehen. Ich sprach kürzlich mit ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach darüber; das ist ein Freund von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick, früher Physiker, jetzt Philos[oph], der die „Axiomatik der relativist[ischen] Raum-Zeitlehre“B geschrieben hat; er bat mich, Ihnen zu übermitteln, daß er sich sehr über eine SA ihrer Dim[ensions]-ArbeitB freuen würde (Prof. R[eichenbach]PReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, Berlin-Zehlendorf, Burggrafenstr. 10)‚

Wann kommen Sie wieder einmal nach Wien oder wo bekommt man Sie sonst einmal zu sehen?

Mit bestem Gruß

Ihr
R. Carnap

Brief, msl., 1 Seite, KM; Briefkopf: gestempelt Dr. Rudolf CArnap  /  Wien, VII. Bandgasse 321, msl. den 16. Nov. 1926.


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