Mein letzter Brief kreuzte sich mit Ihrem v. 22. IX., und dann bekam ich noch Ihren Brief vom 1. Okt. Haben Sie vielen Dank, daß Sie sich selbst auf dem MinisteriumI um meine Sache bekümmern wollen. Hoffentlich haben Sie Erfolg, sonst muß ich eben bis Anfang Nov. warten.
Ich werde nächste Woche nach Freiburg – Buchenbach zurückreisen; und dann wird sich bald entscheiden, ob ich die Arbeit anfangen kann oder Höhenkur machen muß. Es besteht aber gute Aussicht auf eine günstige Entscheidung. In diesem Falle werde ich dann bald nach Wien reisen.
Für Ihren Hinweis auf Mohr - TübingenIVerlag Mohr, Tübingen bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich habe mich gleich an den Verlag gewandt, unter Bezugnahme auf Sie und ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel.
Ich konnte Frau GrammPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm ist jetzt in Berlin. Sie macht dort bis zum April einen Montessori-Kursus mit. Sie hat Neigung zu solcher Kindergartentätigkeit. Aber der Entschluß ist ihr doch nicht ganz leicht geworden; zum ersten Mal in ihrem Leben lebt sie eine so lange Zeit allein und selbständig; ihr MannPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm geht nicht mit nach B[erlin]. Andrerseits hat sie jetzt ein großes Verlangen nach Selbständigkeit und innerer Unabhängigkeit (die „Majawelt“ nennt sie es), und es ist sicherlich das Beste so. Ihre Grüße erwidert sie mit herzlichem Dank.
Ich freue mich sehr, daß Sie sich so ausgezeichnet erholt haben, und wünsche, daß die Erholung möglichst lange nachhält.
Mit den besten Grüßen, auch an Ihre FrauPSchlick, Blanche Guy, 1881–1964, geb. Hardy, verh. mit Moritz Schlick, AlbertPSchlick, Albert, 1909–1999, Elektroingenieur, Sohn von Moritz Schlick und BarbaraPSchlick, Barbara, 1914–1988, verh. van de Velde, Tochter von Moritz Schlick‚