Leo Friedlaender an Rudolf Carnap, 2. Oktober 1925 Oktober 1925

Sehr geehrter Herr Doktor!

1.) Wir haben heute vereinbart, daß Sie auf Grund vorausgegangener Verhandlung mit den Herausgebern der Sammlung:

„Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung“IVerein Ernst Mach!1929@Wissenschaftliche Weltauffassung. Der Wiener Kreis, Wien, 1929

die Bearbeitung des Bandes

„Abriß der Logistik, mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929

im Umfang von 5-7 Druckbogen (Ausmaß der Sammlung: „Monographien zur Physiologie der Pflanzen und Tiere“IMonographien zur Physiologie der Pflanzen und Tiere, die in meinem Verlag erscheint) übernehmen. Sie werden den Herausgebern das vollständige, druckfertige Manuskript nebst den nachbildungsfähigen Vorlagen für die zu Ihrem Bande gehörigen Abbildungen bis spätestens 1. März 1926 übergeben. Zur Annahme des Manuskriptes nach diesem Termin bin ich nicht verpflichtet.

2.) Ich übernehme die Herstellung des Werkes auf meine Kosten und sorge für eine gute, zweckentsprechende Ausstattung.

3.) Sie erledigen die Korrekturen und Revisionen der einzelnen Druckbogen sowie der Abbildungen. Sie enthalten sich dabei größerer, mit besonderen Unkosten verbundener Änderungen im fertigen 🕮 Satz, soweit solche nicht durch Schuld des Setzers notwendig werden. Die Rücksendung der Korrekturabzüge muß tunlichst umgehend erfolgen. In einem zweiten Revisionsexemplar sind alle Stichworte, welche für die Herstellung eines vollständigen Sachregisters notwendig erscheinen, rot zu unterstreichen.

4.) Die erste Auflage des Werkes wird bis zu 1500 Exemplaren für den Verkauf hergestellt, hierzu treten für Freiexemplare, Besprechungs- und Geschenkzwecke 75 Exemplare. Sie erhalten 10 Freiexemplare Ihres Bandes unentgeltlich und sind berechtigt, weitere Exemplare für Ihren persönlichen Gebrauch zum Autorenpreis von mir zu beziehen. Desgleichen sind Sie berechtigt, alle Veröffentlichungen meines Verlages auf Ihrem Arbeitsgebiet für Ihre persönlichen Zwecke zum Autorenpreis zu erwerben.

5.) Sie erhalten als Honorar 12% des buchhändlerischen Nettopreises, zahlbar bei Erscheinen Ihres Bandes für die ganze hergestellte Auflage.

6.) Sie verpflichten sich, das gleiche Thema innerhalb der nächsten zehn Jahre nach Erscheinen des Werkes in keinem andern derartigen Werk ähnlichen Umfanges ohne meine Zustimmung für einen andern Verlag zu bearbeiten.

7.) Sie erklären sich bereit, auf Wunsch meines VerlagesISpringer Verlag Ihren Band für etwaige neue Auflagen unter den gleichen Bedingungen neu zu bearbeiten. 🕮

Indem ich Sie bitte, mir den Empfang dieses Briefes und Ihr Einverständnis zu bestätigen, zeichne ich

mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung

Ihr sehr ergebener
Leofriedlaender

perönl. Stil?

Einverständnis erklärt (mit Termin auf 1. Juli 1926) am 12. Okt. R.C.

aHsl.

Brief, msl., 3 Seiten, RC 085-05-11 (Kopie/Abschrift RC 085-05-09); Briefkopf: fac simile, msl. den 2.Oktober 1925  /  I., Schottengasse 4  /  Herrn  /  Dr. Carnap  /  Buchenbach, Baden  /  (Schwarzwald); Stempel Unterschrift: ppa. Julius Springer.


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