\brief{Moritz Schlick an Rudolf Carnap, 15. September 1925}{September 1925} %Wien IV, Prinz-Eugen-Str. 68 %15.9.25. \anrede{Lieber Herr Carnap,} \haupttext{diesmal haben wir uns in den Sommerferien leider doch nicht gesehen. Ich vermute, daß Sie Lübeck schon wieder verlassen hatten, als ich Ihnen dorthin schrieb.\fnE{Vgl. Brief \refcn{carnap-schlick-23-09-25}.} Aber ich hoffe, daß Sie bald nach Wien kommen, sodaß wir öfters zusammen sein können. Heute möchte ich Sie zunächst fragen, wie es mit der geplanten Zusammenkunft in Erlangen\II{} steht. Ist Aussicht vorhanden, daß sie zustande kommt, und an welchen Tagen? Es ist nämlich nicht ausgeschlossen, daß ich doch Zeit haben werde, und dann würde ich gerne kommen. Nur müßte ich recht bald Nachricht haben. Ferner muß ich mich heute wegen der ,,Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung``\II{\wissweltauffassung} an Sie wenden, die Philipp Frank\IN{\frankphilipp} und ich herausgeben wollen, und zu der Sie Ihre Mithilfe versprochen hatten. Sie wollten einen Abriß der symbolischen Logik und eine Relationstheorie\IC{\logistik} liefern. Wollen Sie das in zwei Bändchen tun oder können Sie beides in einem Band vereinen? Der Umfang des Bändchens soll 5-7 Druckbogen umfassen im Format der bei Springer\II{\springerverlag} erscheinenden Sammlung ,,Monographien zur Physiologie der Pflanzen und Tiere``\II{}. Ich bitte um möglichst sofortige Antwort mit einer genauen Formulierung des Titels oder der Titel, damit ich beim Verleger das weitere veranlassen kann, der Ihnen dann einen Vertragsentwurf zugehen lassen wird. Die Sache ist eilig, damit endlich die Formalitäten erledigt werden, ohne welche die eigentliche Arbeit des Verlegers nicht beginnen kann, und wir müssen \neueseite{} bald etwas herausbringen. Die ersten Arbeiten, die erscheinen sollen, werden von Frank\IN{\frankphilipp}, Mises\IN{\mises} und Waismann\IN{\waismann} (den Sie hier in Wien kennenlernten) sein. Ferner steht etwas in Aussicht von Paul Hertz\IN{\hertzpaul} (Göttingen), Bernays\IN{\bernays} (Göttingen), Hahn\IN{\hahnhans} (Wien), O[tto] Neurath\IN{\neurath} (Wien). Der Verleger beginnt zu drucken, sobald drei Manuskripte fertig vorliegen (was nahezu der Fall ist) und drei weitere Verträge abgeschlossen sind: deswegen lege ich Ihnen die Sache als eilig ans Herz. Auf Ihr großes Habilitations-Manuskript\IC{\konstitutionstheorie} bin ich sehr gespannt. Werden Sie es schicken oder vielleicht sogar selbst nach Wien bringen? Ich begrüße Sie herzlich und bleibe mit den besten Wünschen} \grussformel{Ihr\\ M. Schlick} \ebericht{Brief, msl., 2 Seiten, \href{https://doi.org/10.48666/870726}{RC 029-32-31}; Briefkopf: msl. \original{Wien IV, Prinz-Eugen-Str. 68 \,/\, 15.\,9.\,25}.}