besten Dank für Ihre Zeilen! Ich freue mich, daß Sie nächstens kommen. Den Wiederbeginn meiner Vorlesungen habe ich für den 12. Januar angekündigt; von diesem Tage an werde ich also bestimmt in Wien sein. Die mir übersandte Disposition zu Ihrer neuen ArbeitB hat mich sehr interessiert; man sieht daraus deutlich die Eigenart der Problemstellung, die mir sehr fruchtbar erscheint, und auch auf die Methode der Lösung weisen die Überschriften deutlich genug hin. Im letzten Jahre habe ich die logischen Grundfragen des Wirklichkeitsaufbaus auch ziemlich viel im Kopfe gewälzt, ohne zu endgültiger Klarheit vorgedrungen zu sein oder Zeit zu abschließenden Formulierungen gefunden zu haben. So verspreche ich mir viel von Ihrer Arbeit.
Was Ihren Aufsatz Über die Abhängigkeit der Eigenschaften des Raumes von denen der ZeitB1925@„Über die Abhängigkeit der Eigenschaften des Raumes von denen der Zeit“, Kant-Studien 30, 1925, 331–345 angeht, so würde ich an Ihrer Stelle, nachdem die KantstudienIKant-Studien, Zeitschrift die Arbeit einmal in der gegenwärtigen Form angenommen haben, vorläufig von einer erweiternden Umarbeitung absehen, aus Gründen der Ökonomie der geistigen Arbeit. Sie können später sicher leicht Gelegenheit zu einer ausführlicheren Darstellung des Gegenstandes nehmen; das wäre gewiß für Sie wie für den Leser der bessere Weg.
Ich richte mich also darauf ein, daß Sie am 15. Jan. das Referat in meinem kleinen zwanglosen KreiseISchlick-Zirkel, Wiener Kreis halten.
Mit herzlichen Wünschen für das Neue Jahr und mit den besten Grüßen
