\brief{Rudolf Carnap an Wilhelm Flitner, 4. Februar 1924}{Februar 1924} %Wiesneck, 4.2.24 \anrede{Mein Lieber,} \haupttext{von Onkel Wilhelm\IN{\wilhelmonkel} höre ich, daß Dir wahrscheinlich das Haus Kernbgstr. 4 zugewiesen wird vom Wohnungsamt. Hoffentlich glückts, u. dann freu ich mich mit Dir. Jetzt komme ich mit einer Frage. Könntest u. möchtest du wohl für Agnes\IN{\agnes} u. mich, die wir Haus u. Grundstück in Jena gemeinsam besitzen, die Erledigung der laufenden Miet- u. Steuersachen übernehmen? Onkel Wilhelm\IN{\wilhelmonkel} wollte es tun, aber er wird nun \uline{doch} öfters für längere Zeit in Griechenld. sein u. schlag vor, Trudel v. Rohde\IN{\rjtrudel} oder Dich zu fragen. Die Obliegenheiten wären: monatl[ich] von Prof. Müller\IN{\muellerhansprof} u. dem Untermieter, Herrn Olivier\IN{\olivier}, die Miete zahlen lassen (bar oder auf Postscheckkt.), im Haus nötige Reparaturen ansehn, genehmigen u. nachher bezahlen, Grundsteuer, \blockade{?}gebühr usw. bezahlen. Die Einnahmen müßtest Du gutschreiben, die Auslagen \blockade{?}schreiben, u. dazu monatl[ich] für Deine Mühewaltung 10.- M. Du wirst lachen über diese besoldete Anstellung, aber das gehört nun mal dazu. Dann möchte ich dich bitten, mir in eingeschr[iebenem] Brief die noch vorhandenen Dollarnoten zu schicken. Leider kann ich Dir für die nächsten Monate auch kaum Hoffnung auf weiteres Geld machen. Die Dinge in Mexico stehen bedenklich, u. man weiß nicht, was wird. Dir u. Lisi\IN{\rjlisi} herzliche Grüße} \grussformel{Dein\\ R.C.} \ebericht{Brief, hsl., 1 Seite, WF; Briefkopf: \original{Wiesneck, 4.\,2.\,23 \blockade{darunter Bleistift: 16.\,II.}.}}