Rudolf Carnap an Moritz Schlick, 7. Dezember 1922 Dezember 1922

Sehr verehrter Herr Professor!

Auf Vorschlag von Herrn ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach möchte ich Sie fragen, ob Sie Interesse daran haben würden, an den in beiliegendem Blatt angekündigten Besprechungen teilzunehmen. Wie Sie aus dem Blatt ersehen, ist vor allem an jüngere noch mitten in den Problemen stehende Teilnehmer gedacht, die noch nicht selbst fertige Systeme einer Erkenntnislehre aufgestellt haben. Da mir nun aber Herr R[eichenbach]PReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach schreibt, er glaube, Sie betrachteten sich selbst noch als in unvollendetem Forschen begriffen, so stimme ich ihm zu, daß eine Aussprache mit Ihnen für uns Jüngere wertvoll sein würde. Die Gründe, die mich zunächst davon abhielten, Sie mit aufzufordern, werden Sie, denke ich, verstehen, und ich hoffe, Sie erfreuen uns durch Ihre Zusage.

Was den Ort anbetrifft, so wird ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach im Jan. mit Herrn Prof. LiebertPLiebert, Arthur, 1878–1946, dt.-brit. Philosoph mündlich darüber sprechen, ob uns die Akademie ErlangenIPhilosophische Akademie Erlangen zur Verfügung gestellt werden kann. Falls Sie persönliche Beziehungen zu Herrn L[iebert]PLiebert, Arthur, 1878–1946, dt.-brit. Philosoph oder der Ak[ademie]IPhilosophische Akademie Erlangen haben, so wäre Ihre Vermittlung auch sehr wünschenswert.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr ganz ergebener
Rudolf Carnap

Brief, msl., 1 Seite, MS 95/Carn-1 (Dsl. RC 029-32-55); Briefkopf: gedr. Dr. Rudolf Carnap / Buchenbach (Baden), msl. den 7. Dez. 1922. / Herrn Prof. Dr. Moritz Schlick‚ / Wien / Universität.


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