\brief{Rudolf Carnap an Herman Nohl, 19. November 1921}{November 1921} %den 19. Nov.1921. \anrede{Lieber Herr Professor \textit{Nohl!}} \haupttext{Hiermit möchte ich Ihnen meine Dissertation\IC{\rjdissertation} vorlegen. Nehmen Sie sie bitte mehr in symbolischem Sinne auf: als Zeichen meiner Dankbareit, denn inhaltlich interessiert sie Sie vielleicht weniger. Um Ihnen Zeit zu sparen, bemerke ich, daß Einleitung und Kap.\,III das wichtigste enthalten, und in letzterem S.\,32-39, 54-56. (Kap.\,I interessiert hauptsächlich den mathem[atischen] Logiker, lehnt sich übrigens ganz an die Arbeiten andrer an: Russell\IN{\russell}, Couturat\IN{\couturat}, Frege\IN{\frege}; Kap.\,II geht hauptsächl[ich] den Geometer an, enthält nur ein paar eigene Gesichtspunkte; das, worauf es mir ankommt, ist erstens die Unterscheidung und Gegenüberstellung der drei Raumarten, zweitens der Inhalt von Kap.\,III, besonders das Funktionalverhältnis T,R,M (S.\,54).) Wir leben hier jetzt sehr zurückgezogen. Abgesehen von einiger wissenschaftlicher Korrespondenz halten wir fast nur Verbindung mit einigen Freunden: Flitners\IN{\flitner} \IN{\rjlisi}, Rohs\IN{\rohfranz} \IN{\rohhilde}, Freyer\IN{\freyer}, die wir auch zuweilen in Jena oder München gesehen haben. Es geht uns hier gut, vor allem auch den Kindern\IN{\hanneliese} \IN{\annemarie}. Ihnen und Ihrer Frau herzlichen Gruß, auch von meiner Frau\IN{\elisabeth}.} \grussformel{Ihr\\{} [Rudolf Carnap]} \ebericht{Brief, msl. Dsl., 1 Seite, \href{https://doi.org/10.48666/807896}{RC 029-21-05}; Briefkopf: msl. \original{den 29.\,11. 1921}.}