Hugo Dingler an Rudolf Carnap, 28. August 1921 August 1921

Hochgeehrter Herr Doktor!

Verzeihen Sie, daß ich erst heute Ihnen auf Ihren langen und interessanten Brief antworte. Ich war in der Zwischenzeit von einem der jetzt so viel herrschenden Magen- und Darmkathare befallen worden, sodaß ich zu fast gar nichts weiterem kommen konnte. Ihre Ausführungen haben mich natürlich sehr interessiert. Aber ich ? Ihnen, den Eindruck gewonnen, daß es wesentlich für uns beide ist, uns noch ein wenig weiter auszusprechen. Da trifft es sich dann ausgezeichnet, daß ich ebenfalls nach Jena kommen werde, und zwar vielleicht schon zur Tagung der BunsengesellschaftI, also ab 14. Sept. Ich werde dann womöglich Ihr Mskpt.B mitbringen, und wir können dann über alles auch genauer sprechen, als dies vorläufig schriftlich möglich ist. Einstweilen also herzlichen Dank für Ihre fesselnden Ausführungen.

Mit vielen besten Grüßen für heute, bin ich Ihr

hochachtungsvoll ergebener
[Hugo Dingler]

P.S. Der Aufsatz vom Tage vorherB war ein völlig belangloser und stammte von irgendeinem laienhaften Wald-, Wiesen-, und Feldrelativisten, der meiner Erinnerung nach MainzerPMainzer hieß. Die Verknüpfung der beiden Aufsätze durch die redaktionelle Bemerkung war wohl lediglich für das breite Publikum bestimmt. An sich war von einem gemeinsamen Niveau der beiden Aufsätze keine Rede. Ich will ihn übrigens gerne suchen u. sendenaHsl.

d. O.

Brief, msl. Dsl., 1 Seite, HD (RC 115-04-14); Briefkopf: msl. Herrn Dr. Rudolf Carnap, z. Zt. Jena, Kernbergstr. 4.


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