\brief{Rudolf Carnap an Wilhelm Flitner, 19. August 1919}{August 1919} %Donaueschingen, auf der Reise zum Bodensee, den 19. 8. 19. \anrede{Lieber Flitner!} \haupttext{Durch Zugverspätung hier hängengeblieben, finde ich Gelegenheit, Dir einen vielleicht noch rechtzeitigen Glückwunsch zu schicken. Ich Hinkebein liege hier im Park als Gepäckshüter, während die andren sich das Städtlein anschauen, freu mich über Sonne u. Bäume, contempliere, u. grüße Dich inzwischen. Wünsche Dir zum neuen Jahre, vor allem gute Kinder aller Art: Liebes, Geistes u. praktische Tätigkeit. Wies nun mit dem Wintertreffen wieder wird? Vielleicht ist Elisabeth gerade bei Euch u. erzählt euch, daß nach unsren Erkundigungen die Wohnungsfrage nicht so schwierig, die Heizung aber schändlich teuer ist. Vielleicht wird sichs als einfachste Lösung herausstellen, - so gern wir auch hätte, daß Ihr \uline{zusammen} kämet, - daß \uline{Du} dann \neueseite{} einen Monat zu uns kämest, was gut gehen wird, wie mir scheint. -- \blockade{Kremers} Briefe schickst \uline{Du} wohl gleich an Diederichs; die übrigen am besten auch gleich an Pfarrer Kr[emers], Bonn, Evangel[ische] Kirche. Denkst Du gelegentlich einmal daran, Bulles, Brief an Räubers zu schicken? Von Diederichs hol bitte keine Bücher für mich, ich werde mir schriftl[ich] einige herbestellen.- Im Okt. werden wir uns ja in Jena sehen; Dich u. Fränzel werde ich dann schon mitten im Werke treffen, ich freu mich sehr darauf. Euch beiden herzl. Gruß} \grussformel{Rudi C.\\ Rugard, Nena, Mädele, Grete} \ebericht{Brief, hsl., 1 Seite WF; Briefkopf: hsl. \original{Donaueschingen, auf der Reise zum Bodensee, den 19.\,8.\,19}.}