\brief{Rudolf Carnap an Franz Roh, 29. März 1915}{März 1915} %In den Karpathen Geschrieben, den 29. III. 1925 \anrede{Lieber Roh,} \haupttext{jetzt kommt Ihre Karte vom 10.\,I., auf allerlei Umwegen. Inzwischen werden Sie erfahren haben, daß \blockade{H.} Ihren Aufsatz noch gelesen hat. Ich hab ihn dann auch noch gelesen, aber auf seinen Wunsch nicht den Begleitbrief, u. dann alles zu Ihnen geschickt. Über mein bisheriges Schicksal: Schneeschuhläufer, München, \blockade{Carnap schreibt konsequent Karpaten mit h}Karpathen\ldots{} haben sie wohl einiges gehört. Augenblickliche Lage: Schwanken des Wetters zwischen Winter (mit Frost und Neuschnee) u. Frühling (teils warme Sonne, teils strömender Regen); Schwanken unsres zukünftigen Schicksals zwischen Auflösung der Truppe u. Rückkehr, u.: endgültigem Bleiben in den Karpathen. Was der Himmel verhüte. Sonst gehts mir gut. - In der Stunde des Feldpostlesens tauchen so ferne Begriffe wie ,,Semester`` u. ,,Ferien`` auf. Ob Sie also jetzt nicht in Berlin sind? Dann \blockade{grüßen} Sie bitte auf dem \blockade{Forstweg? Postweg?}. Herzlichen Gruß} \grussformel{Ihr\\ Carnap} %Absender: Oberjäger Carnap Kaiserl. Deutsche Südarmee %2. Schneeschuh Bataillon %1. Inf. Division 5.Komp.14. Trupp %An %Herrn {\lspitz}cand.{\rspitz} phil. Franz Roh %in Berlin %Breite Str: 24 III \ebericht{Feldpostkarte, hsl., FR; Vorderseite: hsl. \original{Herrn cand. phil. Franz Roh \,/\, Berlin \,/\ Breite Str: 24 III}, gedr. \original{Absender}, hsl. \original{Oberjäger Carnap \,/\, Kaiserl. Deutsche Südarmee \,/\, 2.\,Schneeschuh Bataillon \,/\, 1.\,Inf. Division 5.\,Komp. 14.\,Trupp}; Rückseite: hsl. \original{In den Karpathen}, gedr. \original{Geschrieben, den}, hsl\original{29.\,III. 1915}.}